Gerne hätte ich an dieser Stelle ja ein paar Fotos von der “Nuit Blanche” in Paris geliefert, aber ich habe meine Kamera bei meinem letzten Gastgeber (Guillermo) gelassen, da er meinte, wir würden nur einen Happen essen gehen. Dafür habe ich aber vorher noch ein schönes Foto vom Sonnenuntergang auf dem Place de la Concorde machen können. Und von Lissabon gibt es auch eniges zu sehen.
Guillermo, ich erwähnte ich bereits (der Rugby-Spieler), hatte mich gestern Abend noch für einen zweistündigen Spaziergang durch die Gassen rund um St. Michel entführt. Es war einfach herrlich. Die Straßen waren voller Menschen. Es tobte das Leben im Viertel. An allen Ecken wurden speziell für die Nuit Blanche kulturelle Acts vorgeführt. Konzerte, moderne Kunst, Lichtinstallationen. Dieser Spaziergang hat echt Spaß gemacht. Insbesondere haben mir die hoch interessanten Gespräche mit Guillermo gefallen. So weiß ich nun, wie die französische Nationalflagge entstanden ist und warum kaum eine Wohnung in St. Michel entlang der Seine dauerhaft “bewohnt” ist. Mal sehen, ob mir einer der Blogleser in seinem Kommentar die gleichen Erklärungen liefern kann. Ansonsten löse ich gerne später auf 😉
Guillermo hatte mir gestern Abend noch angeboten auf einer Luftmatratze zu schlafen, aber ich habe ihn noch einmal auf den Sinn meines Projektes verwiesen: Wenn eine Couch vorhanden ist, dann nehme ich sie auch. Egal, wie klein oder wie unbequem sie auch sein mag. Glück für ihn, konnte er sich die Luft fürs Aufblasen sparen.Übrigens, ich habe für mich entschieden, nicht jedes Mal die Couch im Blog zu zeigen, gibt es mir doch die Möglichkeit, vielleicht nach zehn Tagen einen eigenen Couch-Blogeintrag zu verfassen, in dem ich die Bilder präsentiere.
Heute morgen bin ich dann auch schon um 9 Uhr zum Flughafen. Um 11.40 Uhr ging mein Flug nach Lissabon und ich wollte nicht Gefahr laufen, ihn zu verpassen. Ich sage Euch, das viele Gepäck fängt langsam wirklich an zu nerven. Ich hoffe, mein Rücken hält die Strapazen noch lange aus. Ich habe mir aber vorgenommen, in Afrika, spätestens aber in Thailand einen noch größeren Rucksack zu kaufen, damit ich das Gepäck ein wenig besser verlagern kann. Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass ein namhaftes Modehaus aus Osnabrück mich in dieser Hinsicht sponsert, aber da war noch nicht mal ein Rabatt drin, so dass ich entschieden habe, mein ohnehin schmales Budget nicht unnötig mit den hohen deutschen Preisen für einen Reiserucksack zu belasten. Mein alter Bundeswehr-Rucksack (der große) tut es für die ersten Tage auch…
Der Flug mit TAP war dafür sehr angenehm. Star Alliance hat sich ja nicht lumpen lassen und mir zumindest für das Round-the-World-Ticket ein Upgrade für die Business-Class gesponsert. Alle anderen Flüge mit dem Asia Pass, Afika-Pass und Nordamerika-Pass fliege ich aber Economy, was für mich überhaupt kein Problem darstellt (bin ja froh, dass mein Projekt überhaupt in diesem Umfang gesponsert wird). Zum Mittagessen gab es Geflügelbrust mit Auberginen. Dazu frisches Obst und einen leckeren Pudding.
In Lissabon angekommen, holte mich meine nächste Gastgeberin ab: Ana. Die 29-Jährige wohnt etwa 20 Minuten von Lissabon entfernt und ist daher direkt nach der Landung mit mir in die Altstadt (Chiado & Alfama) gefahren, wo sie mir drei Stunden lang die idylischen Gassen und typische Architektur der Viertel näher brachte. Als kleines Highlight verbuchte ich die Verköstigung eines “Ginginha”, ein Kirschlikör, der wohl gerne in Portugal getrunken wird. Nun, und heute Abend wird gemeinsam gekocht. Ana sagt, sie nehme sich regelmäßig mehrere Stunden Zeit fürs Essen und Trinken. Das sei normal in Portugal und ich fühle mich direkt an die Essenskultur in Frankreich erinnert.
In diesem Sinne, saudacois de Lisboa!!!
Euer Couchhopper Daniel