Ich spüre sie schon wieder. Diese Vorfreude, die mich um meinen Schlaf bringt. Es ist das gleiche Gefühl wie vor einigen Monaten, kurz bevor ich mein Projekt gestartet habe. Auch dieses Mal wartet auf mich in der ersten Nacht eine Couch. In Lissabon. Bei Ana.
Es geht also wieder los. Am Sonntag. Das Fernweh hat mich offensichtlich wieder voll im Griff. Doch dieses Mal sind meine Beweggründe andere. Kein kräftezehrendes, tägliches Reisen von Couch zu Couch. Kein Dauerfliegen. Kein ständiges Wechseln der Zeitzonen. Es zieht mich für knapp fünf Wochen nach Brasilien. “Och, hat der es gut”, wird sich der ein oder andere von Euch denken. “Macht der mal ein paar Tage so richtig einen auf Lau.”
Doch weit gefehlt. Zugegeben, die erste Woche verbringe ich in Salvador, um den Karneval zu genießen. Rita ist der Meinung, ich müsse dringend mal die Arbeit für eine Woche ruhen lassen – zumindest ein bisschen. Sie hat mich in den vergangenen Wochen fast täglich per Skype “begleitet”, hat viele meiner Arbeitsschritte mitverfolgt. Die Vorbereitung auf meine Selbstständigkeit. Buchprojekte. Behördengänge. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team – so sehr eingespielt, dass wir künftig auch beruflich miteinander kooperieren (Rita ist eine überaus begabte Gafik- und Fashion-Designerin, hat unter anderem auch mein neues Firmenlogo entsprechend meinen Wünschen entworfen – siehe Abbildung).
Wobei wir auch beim Thema wären. Nach der Woche in Salvador wird man mich also zunehmend am Rechner finden. Nicht nur, um mein Buch übers “Extreme Couchhopping” fertigzustellen, sondern auch, um Auftraggeber in aller Welt zu akquirieren. Zwei Kontakte treffe ich unter anderem auch in Rio. Zwei deutsche Unternehmer. Außerdem habe ich noch eine lange Liste mit Unternehmen aus meiner Heimatregion, die in Brasilien aktiv sind. Es schadet ja nicht, wenn ich mal höflich anklopfe. Außerdem werde ich selbstverständlich den Markt vor meiner Tür in Osnabrück nicht vergessen. Drückt mir die Daumen!
Nun aber genug vom Geschäft. Ihr dürft Euch also über weitere Reiseberichte von mir in den kommenden Wochen freuen – mit Fokus (wie sollte es auch in diesem Fall anders sein) auf Brasilien. Doch zuvor verschlägt es mich noch für eine Nacht zu Ana nach Lissabon. Sie hatte mir ja schon im Oktober 2009 ihre Couch zur Verfügung gestellt. Und wenn alles klappt, dann ist meine zweite portugiesische Gastgeberin (die ja auch Ana heißt) ebenfalls mit von der Partie. Ein gemütliches Abendessen ist geplant. Nur kann ich dieses Mal ein Versprechen nicht halten, das ich Ana beim letzten Treffen gab: “Beim nächsten Mal bleibe ich auch länger als nur für eine Nacht!” Dann halt beim nächsten Mal. Versprochen…
In diesem Sinne besten Gruß,
Daniel