Enie van de Meiklokjes – weder schräg noch schrill!

Apr 28, 2011Couchgeflüster

Vor einigen Wochen berichtete ich von meiner neuen Idee, mit der ich den Blog mit neuen interessanten Inhalten füllen möchte: die Couchgespräche. Nun ist es endlich soweit. Der erste Bericht steht (sozusagen zum “Warm werden”). Und wie es der Zufall will, durfte ich beim ersten Gespräch gleich auf der Couch einer bekannten Persönlichkeit Platz nehmen. TV-Moderatorin Enie van de Meiklojes war sofort von der Idee begeistert und lud mich zu sich nach Berlin ein.

Moment mal, werden sich einige Leser nun fragen, wieso ausgerechnet Enie van de Meiklokjes? Die hat er doch zuletzt Anfang 2010 bei der SWR-Talkshow „Samstagabend“ getroffen. Nun, mein Leben ist voller Zufälle. So auch die Begegnungen mit Enie. Zwischenzeitlich hat nämlich eben einer dieser Zufälle zugeschlagen. Denn wir zwei sind uns im Zuge meiner Arbeit in den vergangenen Monaten mehrfach begegnet. Für die Firma Dennerle, die ich in Sachen PR berate und vertrete, steht die berühmte TV-Moderatorin dieses Jahr als Testimonal zur Verfügung. Die Entscheidung des pfälzischen Unternehmens für Enie van de Meiklokjes fiel leicht: „Mit ihrer jugendlich einzigartigen Präsenz, gepaart mit fundiertem Grundwissen in der Aquaristik, spricht sie in höchstem Maße unsere Zielgruppen an“, erklärte damals Thomas Feierabend (der Marketingchef). Denn, was viele nicht wissen: Van de Meiklokjes ist selbst leidenschaftliche Aquarianerin, verfügt über mehrere „Wasserwelten“. Darüber hinaus hat sich die junge Entertainerin einen Namen im Lifestyle-Bereich, etwa im Zuge der aktiven Moderation des TV-Formates „Wohnen nach Wunsch“ gemacht.

Aufmerksame Leser haben die Aquarieneinrichtungs-aktion bei uns im Büro mitverfolgt. Und ja, ich mache auch keinen Hehl daraus, dass es natürlich passt, dass die Firma, die uns das Becken zur Verfügung gestellt hat, zugleich unser Kunde ist. Nun sei es drum, im heutigen Blogbeitrag geht es vorrangig um das Treffen mit Enie in Berlin. Aber einfach nur auf der Couch zu sitzen und zu klönen, das war uns zu langweilig. Also, haben wir uns eine Aktivität einfallen lassen, bei der wir nebenbei ins Gespräch kommen können. Und was passt besser als (Richtig!) ein Aquarium einzurichten. Das musste aber zunächst gekauft werden.

Wir finden uns also in einer Futterhaus Filiale im Berliner Stadtteil Biesdorf wieder. Und ehe ich mich versehe, plaudern Enie und der freundliche Verkäufer (der auf den Namen Carlo Kantwerk hört) schon fröhlich drauf los. Und ich spiele das Mäuschen. Sie habe ein Faible für die Farbe Weiß (laut Wikipedia die hellste aller unbunten Farben). Doch weiße Pflanzen stehen gerade nicht zur Wahl, also entscheidet sich Enie für etwas Grünes, das später in ihrem neuen Aquarium Platz finden soll.

Eigentlich wollen wir ja „nur ganz kurz in den Laden hüpfen und das Material holen“, höre ich mich noch sagen. Da habe ich aber die Rechnung ohne Enie gemacht. Ihre Begeisterung für die Aquaristik ist nicht zu übersehen. Mit leuchtenden Augen wandert sie die Verkaufsbecken ab, in denen sich überall schillernde (und auch weniger schillernde) Fische tummeln. Nur einmal wird sie kurz unterbrochen. Von einer jungen Frau, die höflich fragt, ob sie ein Foto von der bekannten Persönlichkeit machen darf. Genauer gesagt darf ich das Foto dann machen.

Wie wir danach dann auf das Thema Muränen kommen, das kann ich nicht sagen. „Ich mag die Viecher nicht“, sagt Enie. Carlo, offensichtlich ausgewiesener Muränen-Fan, will die schöne Moderatorin überzeugen und zeigt ihr ein Buch – voller Abbildungen mit den aalartigen Knochenfischen. „Neee, bäääh, die sehen nicht hübsch aus“, sagt sie. Da hat Carlo einen Einfall! Hatte Enie nicht soeben noch von der Farbe Weiß geschwärmt? Er blättert ein wenig in dem Buch und zack, da ist sie, die weiße Muräne. Und da ist es wieder, das Strahlen in Enies Augen. „Na, dafür könnte ich mich ja noch erwärmen“, sagt sie mit einem unverwechselbar Berliner Akzent und wir können gehen (aber nicht ohne das sich Frau van de Meiklokjes noch mit Hundeprodukten für ihren Mischling „Felix“ zudeckt).

„Wie kommst Du eigentlich zur Aquaristik“, frage ich. Mittlerweile sind wir mit dem Einkauf in ihrer Wohnung im Stadtteil Friedrichshain angekommen und bereiten die Einrichtung des Aquariums vor. „Früher hatte doch irgendwie jeder ein Aquarium. Unsere Familie auch. So war das jedenfalls bei uns im Osten“, verrät sie. Damals habe sie selbst ein sehr kleines Becken mit einem Kampffisch gehabt, wollte dann aber bald mehr Fische haben und legte sich ein größeres Aquarium zu. „Das war aber ein ganz schlichtes Glasbecken“, sagt sie. „Nicht so edel mit besonderem Licht und Abdeckklappen.“ Mittlerweile habe sie aber wieder kleinere Aquarien lieber. Die müssten dann auch nicht unbedingt mit Tieren besetzt werden. „Mit ein paar Pflanzen und Deko-Elementen wertet so ein Lifestyle-Becken eine Wohnung ganz schön auf“, sagt Enie. Und sie muss es wissen. Ist die Berlinerin (wie bereits oben erwähnt) in den vergangenen Jahren doch besonders als Moderatorin der TV-Einrichtungsshow „Wohnen nach Wunsch“ in Erscheinung getreten.

Ich merke, wie sich schon einige neue Einrichtungsideen in ihrem Kopf tummeln. Vielleicht sollte sie auch eine dekorative Couch in ihre Überlegungen mit einbeziehen. Denn schon bald sollen Garnelen ins neue Aquarium Einzug halten. Die könnten es sich auf dem Unterwassersofa dann „bequem“ machen. Bei der Auswahl der Tiere hofft Enie auf den Rat eines sehr guten Freundes: Dr. Hans-Joachim Herrmann. Auch der muss es wissen, schließlich ist er unter anderem Herausgeber des Aquaristik Fachmagazins.

„Ist eigentlich Couchsurfing etwas für dich“, frage ich Enie. Sie verzieht ein wenig das Gesicht und antwortet mit einem charmanten Berliner Akzent: „Nein, ich habe in meinem Leben schon so viele fremde Sofas gesehen. Und ich weiß, was sich da so unter mancher Couch tummelt.“ Dabei seien Wollmäuse noch die angenehmsten Erscheinungen. Überhaupt bereite ihr die Vorstellung, in fremden Wohnungen zu übernachten, Unbehagen. „Da entwickelt man doch Phobien etwa gegen fremde Handtücher, Bettwäsche und so weiter“, sagt sie und berichtet im gleichen Atemzug von einer Freundin, die regelmäßig zu Besuchen ihre eigenen Handtücher und eben Bettwäsche mitnimmt. Oder man müsse ständig mit offenen Augen schlafen, weil vielleicht der Rottweiler des Gastgebers im gleichen Raum übernachtet.

„Deine Idee finde ich aber sehr witzig und bekloppt“, grinst sie. Eine tolle Aktion, aber eben nichts für sie persönlich. „Das Besondere an deiner Reise waren sicher die Begegnungen mit den vielen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und entsprechenden Mentalitäten.“ Da kann ich nur vehement mit dem Kopf nicken. „Ja, jeder Tag brachte mir eine neue, ganz besondere Begegnung“, sage ich. Und ich erinnere mich an die Begegnung mit der Frau, die ein paar Stunden zuvor zusammen mit Enie abgelichtet werden wollte. „Passiert dir das sehr oft, dass dich die Menschen auf der Straße ansprechen“, frage ich neugierig. „Wenn sie sich trauen, dann schon“, so Enie. Was sie aber doch ein wenig nerve ist, dass die meisten Menschen sie „wie selbstverständlich duzen“. Es nehme ein Stückweit die Distanz, die doch eigentlich zwischen fremden Personen bestehen sollte. „Außerdem kann ich auch nicht verstehen, dass mich die Leute für schrill oder schräg halten. Das bin ich einfach nicht.“ Ich vermute, dass ihr dieses Image noch aus der Zeit als ganz junge Moderatorin beim Musiksender VIVA „anlastet“, muss ihr dann aber zustimmen, dass sie auch damals nicht „schrill oder schräg“ war, sondern einfach nur ihren eigenen persönlichen Stil hat. Und der hat weit mehr mit Seriosität zu tun als mit jugendlichem Heißsporn.

Apropos „Seriosität“. Der Ernst des Lebens verlangt so manche Entscheidung. Abschließend will ich von Enie wissen, wie ihre Zukunftspläne aussehen und wohin sie das seriöse Leben führen soll. „Eigentlich darf alles so chic bleiben, wie es ist. Mir geht es gut“, antwortet sie sichtlich zufrieden und knuddelt dabei ihren Hund Felix. Aber Interesse an einem neuen TV-Format hätte sie schon. „Dann muss es aber was ganz Neues sein“, sagt Enie.

„Ist gut“, antworte ich. „Ich lasse mir was einfallen!“

Hopkins’ Storyhood

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