Als ich das Buch “Die Psychologie des Wohnens” das erste Mal aufschlage, schrecke ich zunächst auf. Unter Kapitel 1 steht: “Wohnen und Psychologie – Coach statt Couch”! Der erste Versuch von Uwe Linke mich zu bekehren? Nein, sicher nicht. Ich hatte das Glück, den Autoren zuvor im Zuge einer Fernsehaufzeichnung des SWR kennenzulernen. Beim gemeinsamen Abendessen kommen wir ins Gespräch – ein erster Ansatz für neue Ideen?! Vielleicht. Auch “Jung von Matt” Chefstrategin Karen Heumann ist Teil der kreativen Unterhaltung. Und so sprechen wir über gelungene Fernsehwerbung, mein Projekt und eben über die “Psychologie des Wohnens”.
Wenige Tage vor meiner Abreise bekomme ich Post von Uwe Linke. Er hat mir eines seiner 20 Freiexemplare mit einer persönlichen Widmung geschickt. Schon im Vorfeld versprach ich, es werde meine Reiselektüre sein. Und so steige ich ins Flugzeug. In der einen Hand mein Gepäck mit Laptop, Kamera, Festplatte und weiteren Dingen, die ich besser nicht ihrem Schicksal bei der Gepäckabfertigung überlassen möchte. In der anderen Hand das rotfarbene Buch des Autoren, diplomierten Prozessberaters und Heilpraktikers für Psychotherapie aus Passau.
Ich möchte nicht zuviel verraten, aber schon der erste Satz von Linke hat mich gefesselt, mich in meine Kindeszeit versetzt. “Meine erste Wohnung war ein kleines Zelt aus Decken und alten Leinentüchern”, schreibt er. Später “Es war klein, aber mein!” Wer sich selbst als Kind seine eigenen kreativen Höhlen und andere Behausungen gebaut hat, schwelgt sicher in diesem Moment in seinen Erinnerungen.
Es gibt viele dieser Momente in seinem Buch. Momente, in denen man sich als Leser wiederfindet. Doch das spannende an seinem Werk sind die überraschenden Erkenntnisse, die ich immer wieder aufs Neue gewinne. Die Bedeutung der Farben, die Macht der Gewohnheit, eine Vielzahl an Lösungsansätzen – jeweils mit kurzen Beispielen erläutert und klar struktuiert.
Ein Buch, das eine kurzweilige Lektüre garantiert. Zumindest diente es mir als aufschlussreiches Werk auf meinem Flug über den Atlantik. Ich kann es nur weiterempfehlen und wünsche ebenso viele schöne und erkenntnisreiche Momente beim Lesen wie ich sie hatte.
Besten Gruß vom “Arbeitsbalkon” in Rio,
Daniel