This time written in two languages:
Da sitze ich nun. Spät in der Nacht. Ich blicke aus dem Fenster einer Wohnung im 22. Stockwerk eines Gebäudes in Bangkok und hoffe, dass sich meine Rippenschmerzen bald legen. In den vergangenen Wochen ist aber auch wirklich nichts so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte. Dabei bin ich doch extra nach Thailand geflogen, um das Buch über meine Couchhopper-Reise fertigzustellen. Um endlich einen finalen Schlussstrich unter das Projekt zu ziehen. Doch ich habe nicht eine Seite schreiben können. Stattdessen “Ruhephasen” und andere “Enttäuschungen”. Es gibt aber auch gute Neuigkeiten. Fange ich aber mal wieder ganz von vorne an…
Es hat also nicht so geklappt, wie ich es mir in Brasilien erhofft hatte. Ich habe einfach den Markt für PR-Experten in Rio de Janeiro überschätzt. Die Akquise lief sehr schwerfällig, zudem habe ich Rita immer wieder bei ihren Projekten unterstützt. Letztendlich habe ich die Reißleine gezogen und mich entschieden, zurück nach Deutschland zu fliegen. Mich dort um meine Kunden zu kümmern, neue Ziele anzustreben, mehr Zeit mit meinem Sohn zu verbringen. Keine Frage, der Abschied aus Rio fiel mir sehr schwer. Rita ist nach wie vor fester Bestandteil meines Alltags, hat einen festen Platz in meinem Herzen. Doch der Fokus meines Alltags richtet sich vor allem auf meinen Beruf. Auf das, was mich in den vergangenen Jahren immer wieder mit Glück erfüllt hat: Das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden und das Gefühl der beruflichen Wertschätzung. Tatsächlich sieht es momentan auch so aus, dass ich mich ab spätestens November neuen verantwortungsvollen Aufgaben widmen werde. Es fragt sich nur, in welcher Stadt. Wenn es denn eine finale Entscheidung gibt, teile ich sie Euch an dieser Stelle gerne mit. Jedenfalls wartet eine ereignisreiche Zukunft auf mich.
Trotzdem muss ich mich erst einmal mit meiner derzeitigen, eher miserablen, Lage herumschlagen. Ich habe mich also entschieden, nach Thailand zu fliegen. Hier sollte mein Buch fertiggestellt werden, damit ich mich danach mit “freiem Kopf” in meine neuen Aufgaben stürzen kann. Nun, wie es aussieht, muss ich die Fertigstellung wohl nun doch noch als Hobby-Projekt für den Feierabend planen. Da sich der Verlag jedoch mit einer Entscheidung viel zu viel Zeit lässt (mittlerweile sind vier Monate vergangenen), habe ich mich entschlossen, notfalls die Zeilen im Eigenverlag zu veröffentlichen. Und siehe da, es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mit dieser neuen Entscheidung lebe, da flattern mir in kurzem Abstand zwei E-Mails von Verlagen ins Postfach. Sie finden mein Projekt spannend und fragen “höflich nach”, ob ich denn schon einen Verlag gefunden hätte. Gut, die haben jetzt auch meine Leseprobe und ich warte noch ein paar Tage. Aber es ist nichts, was mich vom Schreiben abhält.
Das, was mich vom Schreiben abhält, nenne ich ab heute den “Albtraum Thailands”. Ich komme also gleich am ersten Tag in Thailand an und werde freundlich von einem alten Bekannten (er hatte mich als treuer Blogleser auch schon im vergangenen Jahr als Gastgeber aufgenommen) in Empfang genommen. Es ist schon spät am Abend. Fast schon Nacht. Seine Frau, er und ich trinken in der Hotel-Lobby noch ein Gläschen, bevor wir uns in die Nacht verabschieden. Bei denen selbst kann ich leider nicht unterkommen, da nicht gewiss ist, ob die Hunde mich ebenso freundlich wie die Hausherren willkommen heißen.
Am nächsten Tag geht es schon weiter zu einem Apartement, in dem ich für die kommenden knapp 5 Wochen hauptsächlich arbeiten soll. Ein sehr schönes Zimmer, mit allen Annehmlichkeiten: Klimaanlage, Kühlschrank, Balkon, warme Dusche, und, und, und. Ich freue mich richtig auf den Aufenthalt. Am Abend trifft jedoch das Unerhoffte ein. Mit meinem gemieteten Motorrad fahre ich in die Nähe zu einer Art Karaoke-Bar. Ich lerne eine Menge netter Menschen kennen. Unter anderem einen thailandischen Studenten, der ein hervorragendes Englisch spricht. Wir lassen den Abend ruhig angehen. Über einen sehr langen Zeitraum reicht es gerade mal für zwei Bier. Ich verabschiede mich von der Runde und steige aufs Motorrad. Das ist auch das Letzte, woran ich mich noch erinnern kann. Ich wache erst Stunden später im Krankenhaus wieder auf. Unter starken Schmerzen. Später erfahre ich, dass die Polizei mich gefunden hat. Ich sei frontal und ohne Bewusstsein mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Mauer gefahren. Das Motorrad sei hin, der Helm in seine Einzelteile zersplittert. Ich erlitt einige “kleine” Schädelbrüche und meine Platzwunde an der Stirn bzw. am Kopf musste mit sieben Stichen genäht werden. Darüber hinaus verpassen mir die Ärzte noch eine Halskrause. Man muss es einfach mal so beim Namen nennen: Zu dem Zeitpunkt war ich völlig im A….!
Meine Pläne sind hin. Das Golfspielen kann ich auch vergessen. Es folgen zunächst zwölf Tage, die ich überwiegend liegend im Krankenhaus bzw. später in meinem Apartement verbringe. Aber ich habe Glück im Unglück: Im gleichen Apartement-Komplex wohnen Polizisten, die sich um meine Angelegenheit kümmern und meiner Vermieterin immer wieder Rede und Antwort stehen. So habe ich zum Beispiel heraus gefunden, dass es sehr gut sein kann, dass man mir in der Bar heimlich K.O.-Tropfen ins Getränk geschüttet hat und ich einfach nur früher als erwartet verschwunden bin. Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass ein Ausländer auf diese Art seiner Reisekasse beraubt wurde. Doch dieses Szenario bleibt eine Vermutung, beweisen kann es keiner. Also muss ich weiterhin von einem tragischen Unfall ausgehen. Vielleicht auch der diplomatische Weg, weiteren Ärger zu vermeiden.
Nun, mein Kopf hat sich mittlerweile kuriert, nur ein paar Schrammen und ein ganz leicht blaues Auge sind noch zu erkennen. Lediglich die angeknacksten Rippen bereiten mir zwischendurch immer wieder Sorgen. Gut, dass ich eine große Auswahl an Schmerzmitteln zur Hand habe. Thailands unkomplizierten Apotheken sei dank. Und ich befinde mich auch nicht mehr im nördlichen Teil des Landes, sondern in Bangkok. Hier bereite ich sozusagen meine Heimreise vor und arbeite bereits an neuen Ideen. Morgen werde ich wohl auch wieder damit beginnen können, längere Texte zu schreiben. Das Buch wird also voraussichtlcih ab morgen wieder wachsen…
Untergekommen bin ich dieses Mal wieder bei einem Couchsurfer. Hierzu aber in einem späteren Beitrag mehr. Über meine Facebook-Seite versuche ich meine Freunde und Bekannten möglichst in Echtzeit auf dem Laufenden zu halten. Was nicht immer so leicht ist, denn die Internetverbindung hier ist leider nicht so zuverlässig. Aber ich komme zurecht.
Ich schließe jetzt auch mal diesen Artikel. In meinem nächsten Beitrag berichte ich über die Organisation der Heimreise. Ob die Fluggesellschaft mich ohne Weiteres auf einen früheren Flug umbucht. Und über weitere Begegnungen hier im Land des Lächelns.
Besten Gruß aus Bangkok,
Daniel
This time also in English for the foreign readers (please excuse the mistakes, I wrote it very fast):
Here I sit. Late at night. I look out the window of an apartment in the 22nd Floor of a building in Bangkok and hope that my rib pain quickly disappears. The last weeks nothing really went as I had hoped. And I flew to Thailand to complete the book on my couch Hopper trip! To finally draw a final line under the project. But I can not write a page. Instead, “rest periods” and other “disappointments”. But there are also good news. I’m beginning but once again first I start with the beginning…
So it has not worked out as I had hoped in Brazil. I simply overestimated the market for public relations experts in Rio de Janeiro. The acquisition was very slow, plus I’ve supported Rita in their projects. Finally I pulled the ripcord and decided to fly back to Germany. To take care of my customers in Germany, to strive for new goals, spend more time with my son. No question, the departure from Rio was very difficult. Rita is still part of my everyday life, has a special place in my heart. However, the focus of my daily life is mainly on my career. To what has filled me in recent years repeatedly with success: the feeling of being really needed and the sense of professional esteem. In fact, it now looks so that I will devote myself from no later than November new level responsibilities. The only question is in which city. If there is a final decision, I’ll share them with you at this point. In any case, an eventful future is waiting for me.
Nevertheless, should I go first with my current, rather miserable, situation. I have therefore decided to fly to Thailand: It should be finished my book, so I can then start with “free mind” into my new role. Well, it looks like I have to complete the well for a plan but as a hobby project for the celebration evening. The publisher needs too much time with his decision (now four months past), I have decided to publish the necessary lines in the self-publishing. It is hardly a day that I live with this new decision, as I received in a short period two e-mails from publishers. They know about my project and were asking “politely” if I had already found a publisher. Well, now they read my sample and I’ll wait a few days. But there is nothing that prevents me from writing.
What keeps me away from writing, I call today the “nightmare in Thailand”. I arrived on the first day in Thailand and was kindly welcomed by an old friend (he had taken me as a loyal blog readers already in the past year as host). It’s late in the evening. Almost overnight. His wife, him and me just had a quick drink and then said good night. I couldn’t stay at theirs place, because unfortunately it was not clear whether the dogs call me as friendly as the hosts welcome.
The next day we continue to have an apartment in which I will mainly work for the next almost 5 weeks. A very nice room, with all the amenities: air conditioning, refrigerator, balcony, hot shower, and, and, and. I’m really looking forward to this visit. In the evening, however, makes the unknowable hoped. With my rented bike I’m going to the proximity to a kind of karaoke bar. I’m meeting a lot of nice people. Among other people, a thai student who speaks excellent English. We can approach the evening calm. Over a long period it is enough for just two beers. I say goodbye to the round and get on my bike. That’s the last thing I can remember. I woke up in hospital again – hours later. Pain. Later I heard that the police found me. I had gone head-on and unconscious at high speed into a wall. The bike was broken, the helmet split into its component parts. I suffered some “small” fractures of the skull and laceration on my forehead and the head had to be sewn with seven stitches. In addition, physicians would miss me a neck brace. You might just call a spade times: by the time I was completely in the A..!
My plans are done: Playing golf I can forget. It initially followed twelve days, I mostly lying in the hospital and later spend in my apartment. But I’ve had bad luck in the same apartment complex, live police officers who took care of my business and always answered my landlord “difficult” questions. So I have found out, for example, that it can be that someone gave me secretly in the bar poured drugged the drink and I’m only just disappeared earlier than expected. It was not the first time was that a foreigner has been deprived in this way its travel budget. But this scenario remains a guess, no one can prove it. So I must continue to assume a tragic accident. Perhaps the diplomatic way to avoid further trouble.
Well, my head has now cured, only a few scratches and a very light blue eye are still visible. Only the best in cracking ribs give me in between some worries. Good thing I have a large selection of analgesics for the hand. Thailand’s pharmacies was simple thanks. And I am no longer in the northern part of the country, but in Bangkok. Here I am preparing to travel back home and already working on new ideas. Tomorrow I’ll probably can again begin to write longer texts. The book will grow from tomorrow on…
I am again this time with a couch surfer. For this purpose, but more in a later post. About my Facebook page I try to keep my friends and acquaintances as possible in real-time updates. Which is not always that easy, because the Internet connection is unfortunately not so reliable. But I can manage.
I’ll close now this article. In my next article I report on the organization of the way back home. Whether the airline helps me easily to get on an earlier flight. And on further meetings here in the land of smiles.
Best greetings from Bangkok!
Daniel